Hallo Ihr Lieben,

ich arbeite ehrenamtlich in der Trauer- und Sterbebegleitung. Ausgangspunkt ist der ambulante Hospiz in der Nachbargemeinde. Diesem Ehrenamt vorrausgegangen ist eine Ausbildung und stete Weiterbidung in der Thematik. Meine Koordinatorin weiß, dass ich selbstständige Reikimeisterin bin und findet es toll, dass ich Reiki auch in die Begleitung Sterbender und deren Angehöriger einbringe. Dabei gehe ich sehr behutsam vor und verlasse mich ganz auf meine Intuition.

Habt Ihr auch Erfahrungen in der Begleitung Sterbender? Wie sehen diese Erfahrungen aus? Möchtet Ihr hier darüber schreiben? Ich würde mich über einen Gedankenaustausch freuen; bin auch bereit meine Erfahrungen und Gedanken dazu weiterzugeben.

Liebe Grüße
chaleya


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In Sinne der Göttlichen Ordnung und zum Wohl aller Beteiligten

Hallo liebe Chaleya,

dies ist ein sehr schönes und sehr sensibles Thema. Mein Vater (70 Jahre), der auch in Reiki eingeweiht ist, hat sehr viele Erfahrungen mit Reiki in der (meist privaten) Trauer- und Sterbebegleitung sammeln können.
Vor rund 10 Jahren sollte ich - mit damals 26 - noch zur Bundeswehr. Aufgrund meines Alters und meiner Lebenseinstellung habe ich verweigert und meinen Ersatzdienst im Rettungsdienst beim Roten Kreuz absolviert. Hier hatte ich das "Glück" innerhalb von gut 3 Monaten 10 Reanimationen durchzuführen. 8 der 10 Reanimationen waren aus menschlicher und medizinischer Sicht "erfolglos". Aber jedes Mal bevor die Null-Linie auf dem EKG erreicht wurde und der Arzt die Diagnose Tod stellte hatte ich ein Gefühl einer dankbaren Umarmung empfunden.

Einen schönen Abend

Liebe Grüße
Frank

Frank hat Folgendes geschrieben:

Hallo liebe Chaleya,

Aber jedes Mal bevor die Null-Linie auf dem EKG erreicht wurde und der Arzt die Diagnose Tod stellte hatte ich ein Gefühl einer dankbaren Umarmung empfunden.

Lieber Frank,
dieses Gefühl der Umarmung kurz vor dem Heimgang habe ich bei 2 Haustieren erlebt. Wenn ich das hier schreibe, pocht mein Herz wieder so, wie damals...........Denn das Gefühl dieser Umarmung ist einzigartig.

Bisher war ich nie dabei, wenn jemand den letzten Schritt tat. Aber die, die von Reiki wußten, haben sich später noch einmal in mein Bewußtsein gebracht und sich so bei mir verabschiedet. So konnte ich spüren, ob der Übergang leicht gewesen war, oder nicht. Manch einer wußte noch gar nicht, dass er tot ist und konnte mit dem Reikilicht nach Hause geleitet werden, wo er/sie liebevoll abgeholt wurde.

Liebe Grüße
chaleya


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In Sinne der Göttlichen Ordnung und zum Wohl aller Beteiligten

Liebe Chaleya, lieber Frank,

die gleichen Erfahrungen, wie von Euch beschrieben, konnte ich auch schon mehrfach machen.
Im Heilkreis, der viel bei sehr schwer Kranken eingesetzt wird, kommen oft Rückmeldungen, dass sich die Krankheit verbessert hat.
Häufig erfahren wir aber von den Angehörigen, dass Reiki den Kranken beim Sterbeprozess und dem Weg ins Licht sehr geholfen hat und diese viel ruhiger und leichter hinübergingen, friedlicher waren und den Weg besser annahmen.
Die Angehörigen waren darüber immer sehr froh.
Wir haben die Personen aber immer noch eine Zeit lang im Heilkreis belassen, damit Reiki die Seele noch ein Stück auf dem Weg begleiten konnte, was sicherlich sehr hilfreich ist.
Ein sehr interessantes Thema, zu dem noch viel gesagt werden kann.
Vielleicht bekommen wir noch einige Beiträge dazu im Forum.

Liebe Grüße
auch an alle anderen
Namaste'
Manfred



Zuletzt bearbeitet von Manfred am Mi Jun 25, 2008 12:07 pm, insgesamt einmal bearbeitet

Ihr Lieben

ich finde auch, dass dies ein sehe wichtiges Thema ist. Mein Vater schottet meine Mutter leider weitgehend ab, so dass man kaum an sie ran kommt, daher ist wenig Möglichkeit einer persönlichen Begleitung gegeben.

Manfred hat Folgendes geschrieben:

Wir haben die Personen aber immer noch eine Zeit lang im Heilkreis belassen, damit Reiki die Seele noch ein Stück auf dem Weg begleiten konnte, was sicherlich sehr hilfreich ist.

Das entspricht auch genau dem, was wir (meine Freundin und ich) letzten Herbst in einem Seminar zum Thema Stirb und Werde erfahren haben, im dem es viel um die Sterbephasen nach dem tibetischen Totenbuch ging, wie sie auch von Elisabeth Kübler-Ross und Frau Dr. Rosina Sonnenschmidt gelehrt werden. Von Frau Sonnenschmidt habe ich ein sehr interessantes Dokument zu dieser Thematik gefunden, das im Wesentlichen die Grundaussagen der Arbeit wieder gibt und damit auch das Thema Totenwache, das Manfred oben implizit angesprochen hatte, abhandelt.

Alles Liebe,

Alexander

Hallo Alexander,

DANKE für das interessante Textdokument von Frau Sonnenschmidt. Ich habe es mehrmals gelesen.

Die Sterbebegleitung hat in meinem Augen einen sehr wichtigen Stellenwert und wird leider oftmals unterschätzt. Ich finde es sehr schade, das das "würdevolle Sterben" in unserer Gesellschaft leider keine Selbstverständlichkeit ist. Ich würde mir wünschen, das das Sterben in Zukunft würdevoller bearbeitet wird. Es ist sehr wichtig, für den der geht und auch für den der verlassen wird.

Vielleicht liegt es an der eigenen Angst der Zurückbleibenden oder auch an der Angst vor der eigenen Aufarbeitung. Sicherlich ist es für alle ein schwieriges und kraftkostendes Thema.

Die einzige Sache, die feststeht, wenn wir geboren werden, ist, das wir eines Tages gehen bzw. sterben müssen. Und doch, wenn der Tod kommt, ist es eine schwere Stunde für die meisten.

Liebe Grüße
Frank