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Ein Reiki Artikel in Wege und Visionen
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Beitrag Ein Reiki Artikel in Wege und Visionen 
(c) 1997 EFODON e.V.
Jay Arjan Falk: „Reiki: verraten und verkauft“ (Seite 1)

Reiki: verraten und verkauft
(c) 1997 Jay Arjan Falk, Innsbruck; veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr. 24/1997
Reiki ist - nach östlichem Verständnis - eine Disziplin, die nur durch Eigenarbeit und Meditation
zu erwerben ist.

Als ich nach einjähriger Ausbildung in dem östlichen Reiki-System von Australien nach Europa zurück-
kehrte, war ich entsetzt darüber, wie sich das Reiki-Geschehen in Deutschland, aber auch in anderen Län-
dern, in der Zwischenzeit entwickelt hatte. Da wird Reiki plötzlich als Fernstudium von zweifelhaften,
selbsternannten Reiki-Meistern für DM 50.- angeboten; da gibt es plötzlich die Reiki-Einweihung auf Video
und Reiki-Einweihungen über Internet. Über Fernstudium werden Studierpakete verschickt, in denen alle
Einweihungstechniken samt Symbolen herausgegeben werden, anhand deren gelernt werden soll, wie man
sich selbst einweiht - und das ohne irgendeine Linie, welche auf Usui zurückgeht. Da wird Reiki Grad I und
II an einem Nachmittag für DM 100.- zwischen Kaffee und Kuchen angeboten - und für DM 50.- obendrauf
gleich der Meistergrad dazu! Reiki bis zum Meistergrad an einem Nachmittag!
Zur Billigware verkommen

Dann gibt es Reiki mit Gesichtsmaske zur Verjüngung, Reiki umsonst - auch das ist möglich -, Reiki mit
Gebietsschutz, Ausbildung zum Reiki-Therapeuten und inzwischen den zehnten Reiki-Grad. Und alles soll
auf das Usui System zurückgehen. Dann gibt es noch ein Reiki-System eines Magiers, der sich selbst Mag-
nus nennt. Er habe die neuen Symbole direkt von Usui bekommen, gibt er in einem Statement bekannt.
Nicht zu vergessen die Aberhunderte von neuen gechannelten Reiki-Symbolen, von denen eine Menge
natürlich auch direkt von Usui gechannelt sind. Nicht nur das: wenn Deine Reiki-Symbole an Wirkung ver-
loren haben, für DM 50.- pro Symbol kannst Du sie Dir wieder aufladen lassen.

Wem es bis zum Meistergrad zu lange dauert, der sollte sich Reiki-Bücher aus den USA bestellen; dort
kann bei einer Meisterin getrost ab dem zweiten Reiki-Grad eingeweiht werden: Manchmal klappt es, und
manchmal eben nicht, wie sie in ihrem Buch schreibt. Nur Mut! Zu ihrem Buch gratis dazu gibt es die Reiki-
Symbole und ihre Techniken zur Einweihung - alles natürlich garantiert Usui-System, aber auch noch diver-
se andere Reiki-Symbole, welche dem Usui-System überlegen sein sollen.

Wo ist bei der großen Anzahl von Symbolen noch die Notwendigkeit, dass wir an uns selbst arbeiten?
Für jedes Wehwehchen ein Symbölchen! Eine etwaige Wirkung all dieser neuen Techniken und Symbole
will ich hier nicht abstreiten. Aber wer sagt mir denn, ob all diese neuen, gechannelten Symbole eben nur für
mich oder für die Allgemeinheit bestimmt sind? Ich glaube, dass hier eine große Verantwortungslosigkeit
herrscht.

Monopolgebaren und Rechthaberei

Das andere Extrem ist die uns allen bestens bekannte Reiki-Organisation mit ihrer Führerin, welche sich
einbildet, dass Reiki ihr gehören würde, und nun fleißig alles weltweit patentieren lässt. Sektenähnlich wird
da ein neues Reiki-System mit noch mehr Graden und Meisterstufen aufgebaut - natürlich alles immer noch
Usui-System. Nur teurer wird es. Alle, die damit nicht übereinstimmen wollen, werden kurzerhand mit
Drohbriefen und Anwälten belangt und verklagt. Mir ging es ebenso.

Da ich selbst als einer der ersten das östliche Reiki-System in Europa verbreite, ein System, das nicht
auf Frau Takata, sondern auf Sensei Hayashi und Sensei Usui zurückgeht, wurde mir kurzerhand mit gericht-
lichen Schritten wegen unlauteren Wettbewerbs gedroht. Streitwert von 100.000 Dollar.

Hat dies alles noch mit Licht und Liebe zu tun, womit die Reiki-Szene ja schließlich wirbt? Oder hat es
nicht eher mit Geld, persönlicher Macht, Prestige und Gier zu tun? In keiner anderen esoterischen Richtung
wird soviel gezankt und gestritten wie unter Reiki-Lehrern mit ihren verschiedenen Schulen. Hat dies alles
noch mit Reiki zu tun? Ich glaube nicht. Auf jeden Fall wollen die japanischen Reiki-Schulen mit dem west-
lichen Reiki nichts zu tun haben. So ist die Familie Usui entsetzt darüber; dass ihr Name im Westen paten-
tiert wurde. Dies lehnt sie strikt ab. In Japan ist Reiki ohnehin keine Geld- oder Prestigefrage, nur auf Eigen-
arbeit und Meditation wird viel Wert gelegt.

Nachforschungen im Orient, Japan und Australien bringen nun eine ganz andere Usui-Reiki-Geschichte
zutage als die, die uns seit Jahrzehnten im Westen erzählt wird. Die Märchenstunde hat nun ein Ende: Sensei
Usui war nie christlicher Mönch gewesen, noch leitete er je eine christliche Schule in der Doshisho Universi-
tät in Japan. Sensei Usui hat niemals Theologie auf der Universität in Chikago studiert. Dieses und anderes
kann heute alles mit Dokumenten bewiesen werden.

(c) 1997 EFODON e.V.
Jay Arjan Falk: „Reiki: verraten und verkauft“ (Seite 2)

Sensei Mikao Usui

Die Geschichte des Sensei Mikao Usui
Sensei Mikaomi Usui wurde am 15. August 1865 im Dorf Yago im Bezirk Yamagata in der Gifu-
Präfektur geboren. Der Name seiner Ahnen ist Tsunetane Chiba. Der Name seines Vaters war Uzaemon, und
der Familienname seiner Mutter Kawaai. Sensei Usui war verheiratet und hatte zwei Kinder. Seine Frau hieß
Sodako, ihr Mädchenname war Suzuki. Sensei Usui leitete ein Familienunternehmen, das sein Sohn Fuji
nach dem Tod des Vaters übernahm.

Sensei Usui hatte nicht viel Glück mit dem Unternehmen, und das ließ ihn über den Sinn des Lebens
nachdenken. Usui meditierte viel am Kurama Tempel, zudem wollte er näheres über den Ursprung des Reiki
in Erfahrung bringen. Er schwor dem weltlichen Leben ab und machte sich auf die Suche nach den alten
Reiki-Lehren. Er besuchte viele buddhistische Klöster und studierte dort die alten Texte. Im Zuge dessen
erlernte er verschiedene Sprachen wie Sanskrit, Chinesisch und Tibetisch. Seine unermüdliche Suche führte
ihn in eine Reihe von westlichen Ländern, aber auch nach China, Indien, Nepal und Tibet. Mehr als sieben
Jahre verbrachte Sensei Usui bei einem Lama in Tibet. Dort lernte er die tieferen Geheimnisse des Reiki mit
seinen Buddho-Meditationen kennen, wurde aber von seinem Lehrer nicht eingeweiht, da er in Tibet Aus-
länder war. Ihm fehlte also immer noch die Essenz des Reiki. Er kehrte nach Japan zurück, in der Hoffnung,
dort einen Mönch zu finden, der ihm diese speziellen Einweihungen geben könnte.

(Anmerkung vom Author: Inzwischen ist bekannt das Mikao Usui Japan nie verlassen hat. Stand 2008)

Wieder verbrachte Sensei Usui viel Zeit in der Meditation am Schrein des Kurama Tempels. Eines Ta-
ges beschloss er, auf den heiligen Berg Kurama zu steigen und dort so lange zu fasten und mit der Buddho-
Technik zu meditieren, bis er hinter das Geheimnis der Reiki-Einweihungen käme - und wenn es seine letzte
Tat in diesem Leben sein sollte. Nicht eher wollte er zurückkehren!

Nach 21 Tagen des Fastens und der Meditation ist ihm Avalokiteshvara, der Boddhisattva der Liebe, der
Heilung und des Mitgefühls, persönlich erschienen und hat ihn dort auf dem Berg unterrichtet und einge-
weiht. Nun war Sensei Usui selbst in diese Energie eingeweiht, und er wusste auch, wie diese Energie auf
andere zu übertragen ist. Den Berichten zufolge war Usui anschließend eine Zeitlang Wandermönch des
Unsui-Ordens und bereiste ganz Japan, bildete aus und weihte ein.

(Anmerkung: Inzwischen ist bekannt das Usui ein Shingon Schüler war. Der Shingon war ein Geheimorden
des esoterischen Buddhismus und die Schüler nannte man die Unsuis. Usui gründete mit anderen Schülern
einen Zirkel mit der Absicht Originale buddhistische Sanskrit Texte aus Lhasa, Indien und Nepal zu beziehen.
Sie gaben einigen Händlern die über die Seidenstrasse diese Länder bereisten Goldmünzen mit um Duplikate
von diesen Schriften (Medizin Buddha Dharma) einzukaufen. Aus diesen Schriften entstand das Reiki System)

Meditation, Nadi-Übungen und viel Eigenarbeit.

Über 2000 Menschen hat Usui in Reiki eingeweiht. Wie viele er zum Lehrer ausbildete, kann heute nicht
mehr festgestellt werden. Er legte großen Wert auf die Entwicklung des Schülers durch Selbstarbeit, erst
nach Verinnerlichung der einen Stufe konnte der Schüler zur nächsten Stufe weitergehen. Hatte er denn nicht
selbst so viele Jahre studiert und meditiert, bis er zu dem wurde, was er jetzt war? Nein, Reiki sollte nicht
einfach so verscherbelt werden. Die Betonung lag auf den Meditationen, Nadi-Übungen und viel Eigenar-
beit. Sensei Usui übersetzte die tibetischen Reiki-Symbole ins Japanische und nahm die Lebensregeln des
Kaisers in sein System auf.

Im April des Jahres 1921 eröffnete Usui eine Reiki-Schule in Harajuku, Aoyama in Tokio - er leitete
Workshops und hielt Heilsitzungen mit vielen Menschen ab. Um 1923 erschütterte ein verheerendes Erdbe-
ben Tokio, und Usui tat alles Menschenmögliche, um mit Reiki zu helfen. Bald schon wurde seine Klinik zu
klein, und er eröffnete eine größere Reiki-Klinik in Nakano. Am 9. März 1926 starb Sensei Mikaomi Usui
im Alter von 62 Jahren. Er hinterließ ein großes Erbe, und dank seiner Arbeit ist Reiki heute so bekannt.
Sensei Usuis Grabmal liegt auf dem Friedhof des Saihoji Tempels im Bezirk Toyotama.

(c) 1997 EFODON e.V.
Jay Arjan Falk: „Reiki: verraten und verkauft“ (Seite 3)

Sensai Chujiro Hayashi

Sensei Usui war bescheiden, er arbeitete nie, um sich an anderen zu bereichern. Reiki sollte für das Volk
sein, und nicht für einige reiche Aristokraten. Deshalb bildete er in Japan viele zum Reiki-Lehrer aus. Einen
Großmeister oder Linienhalter hat es in Reiki nie gegeben. Nie beauftragte Usui einen Schüler oder Lehrer,
das alleinige Erbe für Reiki anzutreten. Dies ist ebenfalls eine Fabel, die im Westen verbreitet wird. Usui
arbeitete mit vielen sehr eng zusammen und hatte dadurch etliche Lieblingsschüler. Einer davon war Herr
Kozo Ogawa, der ihm ans Herz gewachsen war, weil er so viel Heilungstalent besaß. Auch Herr Ogawa er-
öffnete eine eigene Reiki-Klinik, und zwar in Shizuoka City. Ein anderer Schüler von Usui war Eguchi Tos-
hihiro, der später auch eine eigene Reiki-Schule gründete. Sensei Eguchi gab sein gesamtes Reiki-Wissen an
seinen Schüler Miyazuki weiter. In den vierziger Jahren gab es um die vierzig Reiki-Schulen in Japan.
Zu Lebzeiten gründete Usui die Usui Reiki Ryoho Gakkai mit Sitz in Tokio. Usui war der erste Präsi-
dent, gefolgt von Herrn Taketomi, Herrn Watanabe, Herrn Wanami und Frau Koyama. Dieser Verein besteht
heute noch in Japan, und für eine minimale Gebühr kann jeder Mitglied werden.
Was wurde aus Usuis vielen Schülern?

Unter den Schülern, welche Sensei Usui zum Lehrer ausbildete, waren drei Marine-Offiziere: Sensei
Taketomi, Sensei Hayashi und Sensei Guida. Alle gründeten später ihre eigenen Reiki-Schulen. Hayashi, der
im Westen bekannteste Schüler Usuis, bildete auch mehrere Schüler zum Reiki-Lehrer aus, und zwar seine
Ehefrau, seine Tochter, den Mönch Takeuchi und Frau Takata. Da Frau Takata eine Nikkeijin (1) war, wurde
sie nicht in allen Aspekten des Reiki ausgebildet. Nur der Aspekt des Händeauflegens wurde ihr vermittelt.
Die Tochter von Sensei Hayashi gründete eine eigene Reiki-Linie in Korea. Der Mönch Takeuchi bildete den
Mönch Seiji Takamori in der östlichen Variante des Reiki-Systems aus. Seiji Takamori ging wiederum für
sieben Jahre nach Tibet und studierte dort bei einem Lama, um weitere Kenntnisse von Reiki zu bekommen.
Er vervollständigte das Reiki-Wissen, und daraus entstand das östliche Reiki-System, welches heute als E-
nersense-Jin-Kei Do bezeichnet wird. Zu den Schülern von Seiji Takamori zählt ein Arzt aus Sri Lanka, Dr.
Ranga Premaratna. Er ist heute der Leiter des Enersense-Systems und lebt in Australien.
Das westliche Reiki-System, welches auf Frau Takata zurückgeht, versteht sich in erster Linie als Hei-
lungssystem für körperliche Gebrechen. Da Frau Takata Sensei Hayashi als schwerkranke Frau aufsuchte,
bekam sie nach langem Bitten auch nur diesen Aspekt gelehrt. Niemals wurde sie von Sensei Hayashi zur
Großmeisterin, Nachfolgerin oder zum Kopf des Reiki nach Hayashi benannt. Das östliche Reiki-System
hingegen versteht sich eher als Meditationsweg, als Weg zur Selbsterkenntnis und Selbstheilung durch Rei-
nigung der eigenen Nadis (Energiebahnen), Körperübungen, Atemtechniken und vieles andere. Erst nach
diesem Prozess kommt das Händeauflegen zur Heilung von anderen in Betracht. Dies ist ein Weg, der nicht
von heute auf morgen gelehrt werden kann.

Ich selbst habe das westliche Takata-Reiki-System und das östliche Enersense-Reiki-System erlernen
können. Heute bin ich Enersense Reiki- und Buddho-Meister/Lehrer und möchte das östliche Reiki-System
mit seinen Buddho- und Nadi-Meditationen und Chi-Nadi-Körperübungen nicht mehr missen!

(c) 1997 EFODON e.V.
Jay Arjan Falk: „Reiki: verraten und verkauft“ (Seite 4)

Dr. Ranga Premaratna

Reiki ist ein Allgemeingut
Weitere Forschungen ergaben, dass Reiki ein Zweig des buddhistischen Qi-Gong ist, der vom Shintois-
mus beeinflusst wurde. Von den alten tibetischen Ursprüngen her gehört Reiki zum Vajrayana-Buddhismus
und ist eine tantrische Lehre. Reiki war nie ein Weg der Askese, wie uns im Westen so oft gelehrt wurde.
Vielmehr sagt Reiki ja zum Leben. Alles Reiki geht auf Avalokiteshvara zurück. Ein Aspekt von Avaloki-
teshvara ist zum Beispiel der Dalai Lama, der durch die Zeitalter immer wiedergeboren wird.
Alle Reiki-Lehrer möchte ich hiermit bitten: Lasst uns zusammenarbeiten, denn Reiki ist für die
Menschheit: Reiki kann keinem einzelnen und keiner Organisation gehören, Reiki ist ein Allgemeingut - und
die universelle Lebensenergie patentieren zu wollen ist genauso töricht, wie Gott selbst patentieren zu wol-
len.

Vielen Dank an Dr. Ranga Premaratna als Lehrer des östlichen Reiki-Systems in Australien.
Dank an Seiji Takamori der die Ursprünge des Reiki gefunden hat. Dank an Pat und Glen, die
mich liebevoll in das Jinkeido/Enersense Reiki System in Australien Wollongong ausgebildet
haben.

Anmerkungen
(1) Nikkeijin: eine Japanerin, die im Ausland lebt und deren Verbundenheit mit dem japanischen Kulturkreis deshalb
nicht mehr die ursprüngliche Tiefe besitzt. Frau Takata lebte auf Hawaii.
Anmerkung der Redaktion
Dieser Beitrag erschien erstmals in der Zeitschrift „Wege & Visionen“, Heft 5 (September/Oktober) 1997. Wir danken
der Redaktion von „Wege & Visionen“ für die freundliche Abdruck-Genehmigung. Der Autor kann direkt kontaktiert
werden:
Jay Arjan Falk
80689 München
Email jinkeido@yahoo.com

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