von Serge Kahili King
In unserer Huna-Arbeit betonen wir das Segnen ziemlich viel. Das kleine Büchlein "Gelebte Liebe" z. B. handelt nur vom Segnen, und wir beginnen und beenden alle unsere Treffen und den Unterricht und die Seminare mit einem Segen irgendeiner Art. Die alten Hawaiianer segneten ihre Häuser, ihre Werkzeuge, ihre Kanus und sich gegenseitig reichlich, und die modernen Hawaiianer und die Einwohner von Hawaii segnen immer noch ihre Häuser, ihr Büros, ihre Hotels und andere Gebäude.
Die Definition von Segen in einem Lexikon ist "Gutes wünschen, Wohlwollen schenken und Gutes tun, loben". Segen kann auch in Form von materiellen Geschenken und hilfreichem Verhalten geschehen. Wir neigen dazu, bei Segen meistens an Segen in Form von Worten zu denken.
Hinter all dem steht die Überzeugung von Zweierlei: die Macht der Worte und die Macht der guten Absichten. Die Macht der Worte liegt darin, uns auf unsere Absicht zu konzentrieren. Die Macht der guten Absichten selbst hat mehr eine esoterische Grundlage. Es ist unbedingt notwendig, dass wir erwarten, dass jemand oder etwas unsere Erklärung oder unsere Handlung hören und darauf antworten wird, was immer es ist. Entweder weil sie es mit ihren körperlichen Ohren gehört oder es mit ihren körperlichen Augen geschrieben gesehen haben, oder wenn es telepathisch geschah, sie es empfangen und daraufhin bewusst oder unbewusst gehandelt haben.
Ein Segen ist nicht dasselbe wie ein Gebet, obwohl ein Gebet einen Segen enthalten kann. Gebete sind gewöhnlich Bitten (die Wurzel von "beten" ist "bitten"), aber sie können tatsächlich viele Formen annehmen. Das bekannte Vaterunser im Neuen Testament benützt die folgenden Formeln, die nicht wirklich irgendeine Bitte enthalten.
Lob
Anweisung
Lob
In der einen oder anderen Form findet man Segen überall auf der Welt. Ich habe ein wenig geforscht und kam dabei auf diese Leckerbissen an Information in der Bibel, die ihr vielleicht interessant findet. Der erste Segen, der in der Bibel erwähnt wird: 1. Mose 1; 3 "Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. Vers 4: Und Gott sah, dass das Licht gut war. Verse 6, 9, 10, 11, 12, 14, 15, 18, 20, 21, 22, 24, 25, 26, 28, 31.
Das erste Beispiel wie Menschen beigebracht wurde zu segnen: 4. Mose, 6;22-26 "Und der Herr redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: Also sollt ihr sagen zu den Kindern Israel, wenn ihr sie segnet: Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden."
Die erste Bitte um Segen (als ein Geschenk) und das erste Gewähren eines Segens zwischen Menschen: Richter 1; 15 "Sie (Achsa, Kalebs Tochter) sprach: Gib mir einen Segen; denn du hast mir ein Mittagsland gegeben, gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die Quellen oben und unten."
Der erste Segen für Gott durch einen Menschen (König David): 2. Samuel 7; 26: "So wird dein Name groß werden in Ewigkeit, dass man wird sagen: Der Herr Zebaoth ist der Gott über Israel, und das Haus deines Knechtes David wird bestehen vor dir."
Unaufrichtige Segen: Ps. 62, 5 "mit dem Mund segnen sie, aber im Herzen fluchen sie."
Der erste Hinweis, wie Menschen andere Menschen mit Worten segnen: Sprüche 30; 11 "Es ist eine Art, die ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht segnet."
Der erste Segen im Neuen Testament (Bergpredigt): Matth. 5; 3 "Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr."
Die Anwendung von Segen verändert die Wirklichkeit: Matth. 14; 19-21: "und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf gen Himmel und dankte und brach`s und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt und hoben auf, was übrig blieb von Brocken, zwölf Körbe voll. Die aber gegessen hatten, waren bei fünftausend Mann, ohne die Frauen und Kinder."
Die letzte Zeile der Bibel ist ein Segen: Off. 22; 21 "Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!"
Und von Paulus haben wir den guten Rat in Bezug auf Segen: Phil. 4; 8 "Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!"
Das hawaiianische Wort für "segnen" ist ho`omaika`i oder ho`opomaika`i. Beide haben die Bedeutung von Güte oder guten Erfahrungen und sie sind ganz schön austauschbar, außer dem pomaika`i , das mehr die Bedeutung von einem Zustand von Glück meint oder Wohlergehen, vielmehr als nur etwas Gutes. Und so schließe ich ab, indem ich Euch einen typischen Segen auf Hawaiianisch gebe: E pili mau na pomaika`i me`oe. "Mögest du immer Glück haben" oder einfach "alles Gute". Oh, ja, wieder einmal: Aloha.