Manfred
Site Admin
Anmeldedatum: 23.10.2006
Beiträge: 722
Wohnort: Schönderling
|
Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Das ist die wohl unglaublichste Anwaltsgeschichte des Jahres, und wohl auch des
Jahrzehnts! Sie ist wahr und hat den ersten Platz im amerikanischen
Wettbewerb der Strafverteidiger (Criminal Lawyer Award Contest)
gewonnen:
In Charlotte, NC, kaufte ein Rechtsanwalt eine Kiste mit sehr seltenen und
sehr teueren Zigarren und versicherte diese dann, unter anderem, gegen
Feuerschaden. Über die nächsten Monate rauchte er die Zigarren
vollständig auf, und forderte dann die Versicherung auf (die erste
Prämienzahlung war noch nicht ein mal erbracht), den Schaden zu ersetzen.
In seinem Anspruchsschreiben führte der Anwalt auf, dass die Zigarren durch
eine Serie kleiner Feuerschäden vernichtet worden seien Die Versicherung
weigerte
sich zu bezahlen mit der einleuchtenden Argumentation, dass er die Zigarren
bestimmungsgemäß ver(b)raucht habe. Der Rechtsanwalt klagte... und gewann!
Das Gericht stimmte mit der Versicherung überein, dass der Anspruch
unverschämt sei, doch ergab sich aus der Versicherungspolice, dass die
Zigarren gegen jede Art von Feuer versichert seien, und
Haftungsausschlüsse nicht bestünden. Folglich müsse die Versicherung
bezahlen, was sie selbst vereinbart und unterschrieben habe.
Statt ein langes und teueres Berufungsverfahren anzustrengen, akzeptierte die
Versicherung das
Urteil und bezahlte 15.000 US-Dollar an den Rechtsanwalt, der seine Zigarren
in den zahlreichen "Feuerschäden" verloren hatte. Jetzt kommt's!
Nachdem der Anwalt den Scheck der Versicherung eingelöst hatte, wurde
er auf deren Antrag in 24 Fällen von Brandstiftung verhaftet. Unter Hinweis
auf seine zivilrechtliche Klage und seine Angaben vor Gericht, wurde er
wegen vorsätzlicher Inbrandsetzung seines versicherten Eigentums zu 24
Monaten Freiheitsstrafe (ohne Bewährung) und 24.000 US-Dollar Geldstrafe
verurteilt.
Ist das noch normal, dass amerikanische Gerichte sich die Zeit nehmen, sich damit zu befassen?
Liebe Grüße
Manfred
|