Engelverehrung im Christentum früher und heute
Zu allen Zeiten des Christentums hatte der Engelglaube eine zentrale Bedeutung. Papst Benedikt XVI. sagte: „Die Engel sollten mindestens genauso verehrt werden wie Maria, denn ohne sie wäre vieles in der Bibel nicht möglich gewesen.“ Er nannte zwei Beispiele: „Die Flucht nach Ägypten, als der Engel Josef im Traum erschien und die Verkündigung der Engel, dass Jesus auferstanden sei, dies geschah am Ostermorgen.“ Allerdings spielen hier wie so oft auch konfessionelle Unterschiede eine Rolle. Während die Verehrung von Engeln im Katholizismus und der christlichen Orthodoxie immer positiv beurteilt wurde, standen die reformierten Kirchen dieser Form der Religiosität eher skeptisch bis ablehnend gegenüber. Anders die lutherischen Kirchen. Der Gedenktag des Erzengels Michael und aller Engel, gefeiert am 29. September, wird zumindest in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) gottesdienstlich begangen. So finden sich in ihrem Evangelisch-Lutherischen Kirchengesangbuch (ELKG) Engellieder, wie
Herr, Gott, dich loben alle wir (lat. „Dicimus grates tibi“ des lutherischen Theologen Philipp Melanchthon (1539) deutsch von Paul Eber 1561) (ELKG 115)
Heut singt die liebe Christenheit (Nikolaus Hermann 1560) (ELKG 116)
Gott, aller Schöpfung heilger Herr (Ernst Hofmann 1971) (ELKG 447)
Ebenso findet sich in der Evangelisch-Lutherischen Kirchenagende eine gesonderte Präfation zum Tag des Erzengels Michael und aller Engel.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Engel)