Die Bibel erwähnt verschiedene Arten von Engeln, ohne sie in eine klar gegliederte Engelshierarchie einzuordnen: Seraphim, Cherubim, Erzengel, Thronoi, Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten (siehe unter anderem: 1. Samuel 4,4; Jesaja 6,2; Epheserbrief 1,21; Kolosserbrief 1,16).
Dionysius Areopagita (auch Pseudo-Dionysios), teilt die Engel erstmals in drei Triaden ein:
1. Triade:
Seraphim sind vier- bzw. sechsflügelige Symbole des Lichts, der Glut des göttlichen Feuers (Ez. 1,5 f; Jes 6,1 ff) und stehen Gott am nächsten.
Cherubim sind Verbreiter der Erkenntnis, Ergießer der Weisheit, Beschützer des Gartens Eden (Gen 3,24), werden beim Bau der Stiftshütte (Ex 25,18 ff) sowie beim Bau des Tempels Salomo (1Kön 6,23 ff) u.a. erwähnt.
Thronoi (griechisch in etwa: „erhabene Gestalten“) sind die unterste Stufe der 1. Triade und bezeichnen das Erhabene. Die Septuaginta gebraucht den Begriff auch für die Seraphim, Paulus spricht im Kolosserbrief von Thronen (Kol 1,16).
2. Triade: (Kol 1,16 sowie Eph 1,21)
Herrschaften (Dominationes) sind Beherrscher der Engel.
Mächte (Virtutes) vollziehen unerschütterlich den Willen Gottes.
Gewalten (Potestates) verkörpern die unzerstörbare Harmonie.
3. Triade:
Fürstentümer (Principatus) verkörpern den himmlischen Führungscharakter.
Erzengel (göttliche Kohorte) fungieren vor allem als Verkünder göttlicher Offenbarung. Neben Gabriel, Michael und Raphael taucht Uriel nur in der Moses-Apokalypse auf. Jakob kämpft mit Penuël (Gottesgesicht) in Gen 32,31.
Der Talmud kennt noch Samael, Sedekiel (verhindert die Opferung Isaaks), Anael (Barakiel) und Sabbataios (Schepteel). Damit ergibt sich mit Gabriel, Michael und Raphael eine Siebenereinheit wie bei Zarathustra, die sich leicht mit den Gestirnen identifizieren lassen.
Engel (Schutzengel) stehen auf der untersten Kategorie und stehen den Menschen am nächsten. Sie haben unterschiedliche Bezeichnungen wie „Schar“ (Ijob 19,12 und Ps 103,21), „Erscheinung“ (Dan 10,7) oder „Geist“ (Offb 1,4).
Dionysius' Engelshierarchie wurde unter anderem von Gregor dem Großen adaptiert und leicht abgewandelt. Die Ausdifferenzierungen der Hierarchie, wie sie Gregor vorstellte, war vor allem in der volkssprachlichen Literatur des Mittelalters von großer Bedeutung.
Dieser Form der Hierarchienlehre wurden im Lauf der Zeit immer wieder einzelne Elemente zugefügt. Beherrscht werden die Hierarchien in den verschiedenen Religionen vom jeweiligen Schöpfergott, so im Islam von Allah und im Christentum von der Trinität (Dreifaltigkeit).
Eine tiefergreifende Änderung erfuhr die Hierarchienlehre durch die Theosophie, die den jüdischen Schöpfergott JHWH in die 2. Triade stellte und als sogenannte 4. Triade die Reihenfolge Mensch, Tier, Pflanze, Stein angab.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Engel)