Verzicht heißt nicht,

die Dinge dieser Welt aufzugeben,

sondern zu akzeptieren,

dass sie dahingehen.


SUZUKI ROSHI

Lieber Manfred

welcher der beiden Suzukis soll das denn gesagt haben? Dann ist es ja kein Verzicht mehr ... wenn ich z.B. einfach sage, ach die Brüste dieser Frau werden welken, was solls, dann bin ich nicht in der Gegenwart ... dann bin ich in Gedanken selbst schon fast tot ... das ist nun wahrlich kein Verzicht ... Verzicht ist es aus meiner Sicht nur dann, wenn ich bereit bin, bewusst den Schmerz auszuhalten, etwas nicht zu nehmen, ohne vorher zu wissen, wie es ausgehen würde, wenn ich nicht verzichtet hätte ...

Alles Liebe,

Alexander

Lieber Alexander,

es war der, der Dein Lieblings-zen-buch geschrieben hat: Shunryu Suzuki Roshi.

Ist aber doch eine bekannte Lehre des Buddhismus, dass man nicht anhaften soll, und so ist es doch wohl gemeint.

Ich habe noch einen Aufsatz mit dem Zitat gefunden: http://www.foren4all.de/archive/index.php?t-4595.html

Liebe Grüße
Manfred

Lieber Manfred

ich danke Dir für die Auskunft und den sehr schönen Link. Ich steh auf Philosophie, wenn sie tatsächlich geistreich ist.
Was "man soll" oder auch "nicht soll" betrachte ich mit immer größerem Argwohn, scheinen mir genau diese überzogenen Über-Ich-Ansprüche doch gerade eine wesentliche Ursache für Unfrieden im Einzelnen und damit auch in der Welt ... wenn wir alle ein bischen mehr den Körper im gegenwärtigen Augenblick spüren würden, statt dem nachzujagen, was wir vermeintlich alles "sollten", wäre vielleicht schon viel gewonnen. Was mir allerdings an Suzuki Roshi gefallen hat, ist dass er nicht viel Aufhebens um sich und vor allem auch nicht um seinen Satori gemacht hat. So wenig sogar, dass seine Frau mal auf die Frage, warum er so wenig darüber spräche, gesagt haben soll: "Weil er es nicht hatte."

Alles Liebe,

Alexander

Lieber Alexander,

dass er das Satori nicht hatte, kann ich durchaus glauben.

Liebe Grüße
Manfred

Lieber Manfred

das hätte Suzuki Roshi vermutlich auch so bestätigt, denn Satori kann niemand besitzen.

Alles Liebe,

Alexander