Meditative Praktiken sind ein wesentlicher Bestandteil vieler Religionen. Besonders im Hinduismus, Buddhismus und Taoismus besitzt die Meditation eine ähnliche Bedeutung wie das Gebet im Christentum (vgl. auch Kontemplation) oder Islam. Als organisierte Überlieferung lässt sich die Meditation am weitesten zu den Upanishaden und in der buddhistischen Tradition in Indien zurückverfolgen. Als Jhana (Sanskrit dhyana) werden verschiedene Techniken und Zustände der Versenkung beschrieben, worauf sich heute u. a. das chinesische Chan und das japanische Zen zurückführen lassen. Eine vielfältige und traditionsreiche Form der Meditation entwickelte sich daneben im indischen Yoga (Vorstufe ist die Konzentration. Insbesondere die Sutren im Raja Yoga prägen bis heute viele Techniken wie den Umgang mit dem Atem im Pranayama und die systematische Einteilung der mit der Meditation in Zusammenhang gebrachten Bewusstseinszustände. Innerhalb dieser Traditionen werden mit der Meditation ausnahmslos spirituelle Ziele verfolgt.
In den mittelalterlichen Klöstern des Christentums wurden die „geistlichen Übungen“ meditatio (gegenständliche Betrachtung) und contemplatio (gegenstandfreie Anschauung, Kontemplation) zur Sammlung des Geistes überliefert. Besonders in den mystischen Traditionen sollte damit der Verstand und das Denken zur Ruhe kommen, um den „einen Urgrund“ freizulegen. Standardisierte Elemente einer meditativen Praxis finden sich bis heute auch in des Exerzitien von Ignatius von Loyola oder einiger benediktischer und franziskanischer Traditionen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org)