Es war einmal ein Lehrling mit einem Arm voller Schriftrollen.
Der fragte einen runzeligen alten Weisen:
“Meister, welches sind die Harmonien der Erde ?“
“Komm!“ sagte der Lehrer: „Wärme Dich mit mir im Sonnenschein,
tauche mit mir ins Mondenlicht.“

Am Rande eines sanft dahinfliessenden Stromes, wo
Wasserwanzen Ringe zwischen kleinen Wellen zeichneten,
setzte er sich nieder und lehnte sich gegen den Stamm einer Weide,
deren Äste eine Bühne für den Gesang eines Rotkehlchens waren.
Der Meister schloss die Augen...

...mit großer Ungeduld stand der Junge da, bewegte sich im Kreis,
haschte nach Zweigen, türmte Kieselsteine auf, blies auf den Grashalmen und .
fragte erneut: “ Meister, welches sind die Harmonien der Erde?“

Ohne ein Wort erhob sich der Weise, stieß seinen Schüler in den Fluss und
betrachtete das Schilfrohr, das zustimmend nickte.


Liebe Grüße
an alle
Namaste'
Manfred[color=blue][/color]

Lieber Manfred

interessant wäre nun aus meiner Sicht die Reaktion des Jungen. Konnte er es als Abisheka erfahren, oder war es einfach nur ein gewalttätiger und demütigender Übergriff für ihn?

Alles Liebe,

Alexander

Lieber Alexander,

bei solchen Schülern weiß man das nie ganz genau; denn er war ja ungeduldig und im Moment noch uneinsichtig.

Dass er diesen Stoß ins Wasser als Liebkosung oder gar als Salbung erfahren hat, kann ich mir nicht recht vorstellen.

Wenn er aber mal darüber nachdenkt, warum der Meister so böse reagiert hat, kann es ihm vielleicht doch zu Einsicht und Erkennen verhelfen.

Man hat das schon öfter gelesen, dass die Meister manchmal sehr "weltlich" reagieren, um die Schüler auf den rechten Weg zu "stossen".

Bei Yogananda habe ich dazu einige sehr drastische Beispiele gelesen.

Der Zweck scheint da die Mittel zu heiligen.

Liebe Grüße
Manfred